Pflege und Technik

Veranstalter
Fachgesellschaft Pflegegeschichte e.V.
Veranstaltungsort
Deutsches Medizinhistorisches Museum Ingolstadt
PLZ
85049
Ort
Ingolstadt
Land
Deutschland
Findet statt
In Präsenz
Vom - Bis
14.06.2024 - 15.06.2024
Deadline
01.04.2024
Von
Pierre Pfütsch, Institut für Geschichte der Medizin des Bosch Health Campus

Auch wenn die Technisierung im Pflegebereich als ein sehr gegenwärtiger, zuweilen auch bedrohlicher Trend diskutiert wird, war Pflege ohne Technik(en) noch nie denkbar. Pflegetechniken wurden entwickelt, angewandt und weitergegeben. Pflegeobjekte, wie Schnabeltassen, Pflegebetten oder Lagerungshilfsmittel sind seit mehr als 100 Jahren in unterschiedlicher Ausstattung und Handhabung Kernelemente pflegerischer Arbeit.

Pflege und Technik

Auch wenn die Technisierung im Pflegebereich als ein sehr gegenwärtiger, zuweilen auch bedrohlicher Trend diskutiert wird, war Pflege ohne Technik(en) noch nie denkbar. Pflegetechniken wurden entwickelt, angewandt und weitergegeben. Pflegeobjekte, wie Schnabeltassen, Pflegebetten oder Lagerungshilfsmittel sind seit mehr als 100 Jahren in unterschiedlicher Ausstattung und Handhabung Kernelemente pflegerischer Arbeit. Im Rahmen der intensivmedizinischen Entwicklung haben technische Geräte Pflegearbeit in den letzten 60 Jahren stark verändert. Auch in einem neueren Verständnis von Technik, welches Automatisierung und Computerisierung sowie Digitalisierung fokussiert, wird der Pflegebereich seit spätestens den 1950er Jahren umstrukturiert und transformiert. Medizintechnische Entwicklungen wie die in der Intensivmedizin, Endoskopie und Dialyse haben neue pflegerische Tätigkeiten und Expertisen hervorgebracht und so auch zur Ausdifferenzierung des Pflegeberufs beigetragen.
Der Workshop soll einem differenzierten Verständnis von Technik in der Pflege Rechnung tragen und technische Praktiken, Neuerungen sowie Kontinuitäten aus historischer Perspektive beleuchten. Technik kann hierbei als spezifische Handlung/Fertigkeiten, als Mechanisierung, Automatisierung bzw. Computerisierung verstanden oder aber auch als Analysebegriff genutzt werden. So können Ansätze aus der Technikgeschichte ebenso eingebracht werden wie solche aus den noch jungen Forschungen zur materiellen Kultur der Pflege.

Mögliche Themen können sein:
- Nutzung medizinischer bzw. pflegerischer Geräte: Auf welche Weise wurde Technik zu unterschiedlichen Zeiten in der Pflege genutzt? Gibt es Hinweise auf „Zweckentfremdungen“ durch Pflegende?
- Digitalisierung und Automatisierung: Wie veränderte die Einführung von Computern auf Station den Berufsalltag in der Pflege? Welche Konsequenzen hatte das für die Pflege als Berufsfeld?
- Neue Aufgabenfelder: Entstehung neuer Bereiche und Spezialisierungen in der Pflege durch medizintechnische Neuerungen
- Technisierung in der Kritik: Die Einführung bestimmter technischer Innovationen brachte gesamtgesellschaftlich auch immer kulturkritische Töne mit sich. Lassen sich solche auch in der Pflege finden? Und wie sahen dazu die Aushandlungsprozesse im Berufsalltag aus?

Für Referent:innen ohne festes Einkommen besteht die Möglichkeit der Übernahme der Reise- und Übernachtungskosten durch die Fachgesellschaft Pflegegeschichte. Abstracts (max. 2.000 Zeichen inkl. Leerzeichen), aus denen Titel, Fragestellung, Methoden und verwendete Quellen sowie mögliche Thesen/Ergebnisse hervorgehen, sind bis zum 01.04.2024 an Dr. Pierre Pfütsch (Schriftführer) per E-Mail zu richten: pierre.pfuetsch(at)igm-bosch.de

Kontakt

Dr. Pierre Pfütsch
Institut für Geschichte des Bosch Health Campus
Straußweg 17
70184 Stuttgart
0711/46084167
pierre.pfuetsch@igm-bosch.de